Die Wiederauferstehung Jugoslawiens

BELGRAD/PODGORICA/BERLIN (Eigener Bericht) - Am kommenden Sonntag stimmt die Bevölkerung Montenegros über das Ausscheiden aus dem Staatenbund mit Serbien ab. Das Votum entscheidet über den formalen Abschluss der von Berlin betriebenen Zerschlagung des ehemaligen Jugoslawien. Die Befürworter der Sezession profitieren von Maßnahmen Deutschlands und der EU, die dem montenegrinischen Spitzenpersonal ungebrochene Unterstützung zukommen lassen - trotz seit Jahren andauernder strafrechtlicher Ermittlungen wegen offenkundiger Schmuggelkriminalität. Zwar würde Berlin eine weitere Isolierung Serbiens begrüßen, jedoch wird der endgültigen Sezession Montenegros inzwischen keine entscheidende Bedeutung mehr beigemessen. Der Staatenbund mit Serbien funktioniere ohnehin "überhaupt nicht", erklären Politikberater. Um die Nutzbarkeit Südosteuropas für Unternehmen aus den westlichen Industriestaaten zu verbessern, arbeitet die EU inzwischen an einem Plan, der die wirtschaftlichen Triebfedern des NATO-Krieges offenlegt: Das Gebiet des in machtlose Kleinstaaten zerschlagenen ehemaligen Jugoslawien soll im Rahmen einer Freihandelszone wieder zusammengeschlossen werden.

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