Zum eigenen Vorteil

BONN/JAKARTA (Eigener Bericht) - Zur Eröffnung der dritten Internationalen Frühwarn-Konferenz in Bonn hat der deutsche Außenminister am gestrigen Montag neue Einflussmaßnahmen auf Staaten der Dritten Welt angekündigt. Es sei nötig, "bedürftigen Ländern technologische und finanzielle Hilfe (zu) leisten", erklärte Steinmeier über die Absicht, die weltweiten Maßnahmen zur Früherkennung von Naturkatastrophen zu intensivieren. Das Vorhaben ist geeignet, zahlreiche Menschenleben zu retten, und gilt daher als nicht kritisierbar. Tatsächlich eröffnet es den globalen Konkurrenzkämpfen der Industrienationen ein neues Feld. Den Aufbau des Tsunami-Frühwarnsystems in Indonesien etwa konnte die Bundesregierung im vergangenen Jahr gegen die Konkurrenz aus Washington und Tokio gewinnen. Seitdem öffnen sich lukrative Absatzmärkte für deutsche Unternehmen insbesondere aus dem geowissenschaftlichen Bereich. Die Berliner Planungsstäbe hoffen auf vermehrte Einblicke in die Ressourcensituation der durch Naturkatastrophen gefährdeten Staaten. Die einschlägigen Forschungseinrichtungen sind unmittelbar deutschen Bundesministerien unterstellt und kooperieren eng mit dem Auswärtigen Amt.

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