"Zur Relativierung führen"

BERLIN/ROMA/ZAGREB (Eigener Bericht) - Unter scharfem Protest kündigt der israelische Historiker Prof. Dr. Moshe Zimmermann seine Unterstützung für die Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" auf. Die von der "Vertriebenen"-Initiative geplante Ausstellung werde "zur Relativierung führen", urteilt der Wissenschaftler in einem Brief an die Stiftungs-Vorsitzende, die CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach. Darüber hinaus seien Äußerungen des Ausstellungs-Kurators Wilfried Rogasch, der deutsche Kriegstote und im KZ ermordete Juden auf eine Stufe gestellt hatte, "mehr als eine Provokation". Zu den Themen der Ausstellung, die Rogasch im Sommer im bundeseigenen Berliner Kronprinzenpalais eröffnen will, gehört die Nachkriegs-Umsiedlung der italienischsprachigen Bevölkerung aus dem damaligen Jugoslawien. Verbände der italienischen Umgesiedelten, die mit dem deutschen "Bund der Vertriebenen" (BdV) kooperieren, nutzen die deutsche Polit-PR und treiben ihre Entschädigungsforderungen gegen Kroatien voran. Die deutsch inspirierte Revisionspolitik führt zu zwischenstaatlichen Spannungen.

ex.klusiv

Login