Drehscheibe Berlin

BERLIN/KALININGRAD (gfp.com) - Das neue russische Gesetz über die Umwandlung von Kaliningrad in eine Sonderwirtschaftszone wird von der Berliner Außenpolitik begrüßt und von deutschen Unternehmen als "Brückenschlag" bezeichnet. Die in Kaliningrad winkenden Steuervergünstigungen und billigen Energiepreise werde man zu nutzen wissen, heißt es bei mehreren Unternehmen der Ruhr-Industrie. Berlin hofft, als "Drehscheibe" für europäische Kaliningrad-Aktivitäten fungieren zu können und seine Sonderbeziehungen mit Moskau zu stabilisieren. Das unmittelbar vor der Realisierung stehende Sonderwirtschaftsprojekt entspricht deutschen Plänen, die bereits Ende der 1980er Jahre vorsahen, Kaliningrad zum Freihandelsgebiet zu erklären. Nach der deutschen Vereinigung wurde die Forderung laut, in dem früheren Königsberg eine "deutsche Teilidentität" zu verwirklichen. Die tatsächliche Entwicklung der vergangenen Jahre verhilft den damals als abseitig beurteilten Vorstellungen zu weiterer Akzeptanz. Selbst die Rückbenennung Kaliningrads in "Königsberg" findet in der Ostseestadt neue Zustimmung.

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