Wo ist Haydar Zammar?

DAMASKUS/BERLIN/TEHERAN (Eigener Bericht) - Nach Vorwürfen wegen mittelbarer Begünstigung der Kriegskampagne gegen den Irak wird der neue Berliner Außenminister jetzt auch für die Duldung schwerer Folterverbrechen an einem deutschen Staatsbürger verantwortlich gemacht. Das aus Hamburg stammende Folteropfer wurde im Dezember 2001 nach Damaskus verschleppt und dort im Auftrag von US-Behörden schweren Misshandlungen ausgesetzt. Im November 2002 begaben sich Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA), des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und der deutschen Auslandsspionage (BND) in das syrische Foltergefängnis - nicht um den Verschleppten zu befreien, sondern um ihn im Einverständnis mit den Folterern zu vernehmen. Anschließend wurde das Opfer seinem Schicksal überlassen. Ob der Deutsch-Syrer Haydar Zammar noch lebt, ist unbekannt. Die gegen Zammar gerichtete Operation hatte der damalige Chef des Berliner Kanzleramts zu überwachen - Frank-Walter Steinmeier, der seit drei Tagen amtierende deutsche Außenminister.

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