Ambivalent

BERLIN/BEIJING (Eigener Bericht) - Begleitet von Sorgen der deutschen Exportwirtschaft über einen erstmaligen Einbruch des Ausfuhrbooms nach China ist am gestrigen Sonntag der viertägige Deutschland-Aufenthalt des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao zu Ende gegangen. Während mehrere deutsche Unternehmen Geschäftsabschlüsse in dreistelliger Millionenhöhe vermelden, konstatieren Firmen der Automobil- und der Maschinenbaubranche drastische Rückgänge im China-Export. Die deutschen Ausfuhr-Rückschläge werden dauerhaften Aufhol-Erfolgen der chinesischen Industrie zugeschrieben. Die zunehmende technologische und ökonomische Eigenständigkeit Chinas ruft in Berlin Unsicherheiten hervor. Man müsse "davon ausgehen", dass Beijing sich "nur selektiv auf (...) Einbindungsstrategien einlassen" werde, spekulieren deutsche Politikberater. Während der scheidende deutsche Kanzler mit dem chinesischen Staatspräsidenten Absprachen über das beiderseitige Vorgehen im Mittleren Osten (Iran) und Zentralasien (Afghanistan) traf, warnt der deutsche Bundespräsident vor außenpolitischen Differenzen bei der Einflussarbeit in Afrika.

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