Windiges aus der deutschen Luftfahrt

LEIPZIG/BERLIN (Eigener Bericht) - Bei der Stationierung russischer Großraumtransporter für internationale Kriegseinsätze von EU- und NATO-Truppen auf dem Flughafen Leipzig kämpfen konkurrierende Fraktionen der deutschen Rüstungsindustrie um angemessene Anteile an einem Milliardengeschäft und um Bündnisperspektiven. Die Großraumtransporter des Typs AN 124-100 sollen innerhalb weniger Tage bis zu 720 Tonnen Waffen von Leipzig an zukünftige Kriegsfronten fliegen und spätestens im Oktober 2006 mobilisierbar sein. Die Beförderungsgewinne gehen angeblich an ein russisches Betreiberunternehmen. Als "Berater" der Firma tritt ein Berliner Rechtsanwalt auf, der 30 Jahre im deutschen Verteidigungsministerium arbeitete. Gegen einen Mitwerber im Leipziger Kriegsgeschäft läuft ein Verfahren wegen Bestechlichkeit. Für das sächsische Staatsministerium des Innern, das den Leipziger Waffentransporten zustimmen muss, haben die Großraumflugzeuge (mit Ladekapazitäten für Panzer und Kampfhubschrauber) ausschließlich "zivilen Status". Die Stationierung, die Leipzig zum bedeutendsten europäischen Drehkreuz für Großwaffen werden lässt, verfolge auch "humanitäre Zwecke", verlautbart der Dresdener Staatsminister.

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