Wahlen im Protektorat

KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Bei ihrem heute beginnenden Treffen in Berlin werden die NATO-Verteidigungsminister über eine Reorganisation des Besatzungsregimes in Afghanistan beraten. Die von Washington geforderte formelle Verkoppelung der NATO-Einheiten ("ISAF") mit den multinationalen Kampftruppen, zu denen auch deutsche Formationen gehören (KSK), ist in Berlin umstritten. Unabhängig davon wird die Bundeswehr ihre Besatzungszone im Norden des Landes ausweiten und stellt bereits seit Ende Juli den "Regionalkoordinator Nord", der die zivilen und militärischen Operationen in dem Gebiet koordiniert. Zugleich versucht die Bundesregierung, ihren Einfluss auf die zukünftigen parlamentarischen Strukturen des Landes im Vorfeld der afghanischen Parlamentswahlen zu vertiefen. Ausgewählte Organisationen und Kandidaten vor Ort erhalten finanzielle Mittel und sollen nach der Abstimmung in politische Programme der Bundesregierung eingebunden werden.

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