Eingliederung

TEHERAN/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit der Androhung von Wirtschaftssanktionen versucht der deutsche Bundeskanzler den Ressourcenstaat Iran zu einem abhängigen Lieferland für billige Energieträger zu degradieren und will Teheran die eigenständige Verfügung über die zivile Nutzung der Reaktortechnik verstellen. Das entsprechende "Verhandlungsangebot" der europäischen Kernmächte (Deutschland, Frankreich, Großbritannien), das Iran wirtschaftspolitischen Diktaten unterwirft, hat Teheran zurückgewiesen und besteht auf einer eigenständigen Entwicklungsperspektive. Die Bundesregierung kündigt deswegen an, den internationalen Druck gemeinsam mit den USA zu erhöhen. Deren Pläne für einen Militärschlag gegen den Golfstaat umfassen Beobachtern zufolge auch den Einsatz atomarer Waffen; "zur Zeit" denke niemand an einen Krieg gegen Iran, erklärt Bundeskanzler Schröder. Die Bemerkung wiederholt eine Sprachregelung des US-Präsidenten und kann als implizite Gewaltandrohung verstanden werden. Wegen der eskalierenden Auseinandersetzungen fürchten Indien und die Volksrepublik China um ihre langfristige Energieversorgung. Die gegen Iran gerichteten Drohungen rufen weltweite Spannungen hervor.

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