Unter Kontrolle

BERLIN/PARIS/LONDON (Eigener Bericht) - Deutschland soll im höchsten UN-Gremium als "Treuhänder Europas" auftreten und für den Verzicht der übrigen EU-Staaten auf nationale Vertretungen im UN-Sicherheitsrat sorgen. Dies verlangen die Koalitionsparteien einer zukünftigen Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP. Wie ihr Schattenaußenminister Wolfgang Gerhardt verspricht, werde Deutschland im Weltsicherheitsrat mit den dort nicht vertretenen UN-Mitgliedern internationale Fragen eng abstimmen, allerdings nur bei "schwierigen und komplizierten Entscheidungen". Die Ankündigung wird in London mit Diskretion übergangen, da sie als nicht gesprächsfähig gilt. "Frankreich wird seinen Sitz nicht zur Disposition stellen lassen", heißt es bei der Pariser Stiftung des früheren französischen Verteidigungsministers Chevènement auf Anfrage von german-foreign-policy.com. In Rom und Warszawa werden die UN-Äußerungen deutscher Außenpolitiker mit erheblichem Missfallen aufgenommen. Gegen Widerstände in den USA bieten CDU/CSU und FDP enge Bündnisabsprachen an ("Partners in leadership").

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