Gut beraten

FRANKFURT AM MAIN/HALLE/PARIS (Eigener Bericht) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich der Forderung nach öffentlichem Gedenken an elftausend ermordete Kinder angeschlossen und einen Appell für Ausstellungen über das Schicksal der Deportierten unterzeichnet. Dies teilen die Initiatoren eines "Offenen Briefes" mit, der sich an die Deutsche Bahn AG richtet und den letzten Weg der Kinder in Erinnerung ruft. Sie waren in Viehwaggons des Bahn-Vorgängers (Deutsche Reichsbahn) zwischen 1942 und 1944 von Frankreich nach Auschwitz verschleppt worden. Die Unternehmensführung der heutigen Bahn AG weigert sich, eine Ausstellung mit Fotos und Briefen der Kinder auf den deutschen Reisebahnhöfen zuzulassen. Die Bahn AG müsse "Farbe bekennen" und den Ausstellungsboykott beenden, hat auch der Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Richard Borg, verlangt. An dem morgigen Empfang für Angehörige französischer Deportierter auf dem Hauptbahnhof Frankfurt am Main werden u.a. Angehörige der Israelitischen Gemeinde der Stadt teilnehmen. Die Veranstalter haben die mehrstündige Verlesung der Opfernamen angekündigt und wollen die Reisenden mit Tausenden Flyern, Fotos, Rezitationen und Liedern informieren.

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