Deutsche Tierwelt

AUGSBURG/BERLIN (Eigener Bericht) - Im Zoologischen Garten der süddeutschen Großstadt Augsburg wird ein "afrikanisches Dorf" ausgestellt. Wie die Augsburger Zooverwaltung bestätigt, werden vor den weißen Besuchern Schwarze auftreten, die sich neben Affenkäfigen darbieten dürfen. Für die Trommelgruppen und Kunsthandwerker vom "schwarzen Kontinent" sei der Zoo "genau der richtige Ort", um eine "Atmosphäre von Exotik zu vermitteln", erklärt die Augsburger Zoodirektorin. Kritiker bescheinigen dem Vorhaben das Niveau kolonialistischer "Völkerschauen", die im 19. und 20. Jahrhundert die deutsche Weltexpansion begleiteten. Auch damals waren in deutschen Großstädten Nichtweiße gegen Eintrittsgelder zu bestaunen. Die Augsburger Menschenschau folgt einer Wanderausstellung von Leichenteilen, die mit großem Erfolg durch Deutschland zog und mehrere Millionen Besucher faszinierte. Während die deutsche Leichendarbietung mit dem Versprechen naturwissenschaftlicher Popularisierung lockte, verspricht das deutsche Zooprojekt seltene Kultureinblicke. Bei der angeblichen Massenaufklärung werden biologische Entmenschlichung und Sozialdarwinismus eingeübt. Hintergrund ist die neokoloniale Interventionspolitik in Afrika und Asien.

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