Kriegserklärung

BERLIN / BEIRUT / DAMASKUS (Eigener Bericht) Bei der bevorstehenden Übernahme des Libanon in westliche Verfügungsgewalt verlangt Berlin angemessene Teilhabe und behauptet sich gegen die Ansprüche der USA. Die Sondierungsgespräche um Einflusssicherung, die am morgigen Samstag in Beirut fortgesetzt werden, moderiert Walid Jumblat, ein libanesischer Vertrauensmann der deutschen Außenpolitik. Jumblat ist einer der vermögendsten Großgrundbesitzer und Industriellen des Landes, das zum Einfallstor gegen Syrien eingerüstet wird. Nach einem Treffen in Berlin schließt Jumblat die Stationierung europäischer Truppenkontigente (unter Einschluss von Bundeswehreinheiten) im Libanon nicht mehr aus, sollten die westlichen Übernahmekämpfe in zunehmendes Chaos führen. Steuereinnahmen aus deutschen Wirtschaftsaktivitäten stellen rund 16 Prozent des libanesischen Staatsbudgets; weitere 16 Prozent kommen aus französisch dominierten Unternehmen. Die in Beirut stationierte "Heinrich-Böll-Stiftung", die der Berliner Regierungspartei "Bündnis 90/Die Grünen" nahe steht, bringt ein Umsturzverfahren nach ukrainischem Modell ins Gespräch.

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