Monetäre Renationalisierung

BERLIN/BRUXELLES (Eigener Bericht) In Vorbereitung auf die Sondersitzung der europäischen Finanzminister am kommenden Sonntag setzt die deutsche Regierung mehrere EU-Staaten unter Druck und will die Defizite ihrer Haushaltspolitik auf die Konkurrenten abwälzen. Ziel ist es, die bei der Übernahme der DDR entstandenen Kosten den Partnerländern in Rechnung zu stellen und die Erlangung der deutschen Wirtschaftsgröße von Dritten bezahlen zu lassen. Gegen die Berliner Zumutungen ( ,,Reform des Stabilitätspakts") wehren sich sämtliche EU-Mitglieder, deren Opposition von Frankreich und Italien unterlaufen wird. In beiden Staaten herrschen defizitäre Verhältnisse, die bei einem Erfolg der Berliner Forderungen überdeckt werden könnten. Den von Deutschland verlangten Sonderkonditionen widerspricht die Europäische Zentralbank (EZB) und offenbart das völlige Scheitern gleichberechtigter Wirtschaftsbeziehungen in der Euro-Zone. Das Wachstum der deutschen Wirtschaftskraft sei eine ,,patriotische"Aufgabe, meint das deutsche Staatsoberhaupt.

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