Akademische Interventionen

BONN/MINSK (Eigener Bericht) Rund 70 Studierende der ehemaligen ,,Europäischen Humanistischen Universität"in Minsk (EHU) werden vom Auswärtigen Amt nach Deutschland übernommen. Die private EHU war im vergangenen Jahr geschlossen worden, weil sie bei den weißrussischen Behörden als Begleitprojekt westlicher Umsturzinteressen galt. Neben dem Berliner Außenministerium finanzieren mehrere Vorfeldorganisationen der deutschen Osteuropa-Politik das Stipendienaufkommen (Konrad-Adenauer-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Möllgaard-Stiftung). Für die finanzielle Absicherung ehemaliger Dozenten der EHU, die ebenfalls in die BRD geholt werden, sorgt die Robert-Bosch-Stiftung. Weißrussische Studierende, die an diesem Programm teilnehmen, werden ohne regulären Abschluss bleiben, da die ,,Exil"- Ausbildung weder in Belarus noch in Deutschland anerkannt ist. Die direkte Unterstellung osteuropäischer Akademiker erweitert den Einflussrahmen der Berliner Außenpolitik und sichert einen langfristigen Zugriff auf abhängige Teile der weißrussischen Eliten.

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