In Westafrika gegen Russland

Die Bundeswehr bereitet sich auf einen Einsatz in Niger vor. Hintergrund ist der Machtkampf des Westens gegen Russland, das bald Militär in ein drittes Land Westafrikas entsenden könnte.

NIAMEY/BERLIN/MOSKAU (Eigener Bericht) – Die Bundeswehr wird sich an dem neu geplanten EU-Militäreinsatz in Niger beteiligen. Dies hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Ende vergangener Woche bei einer Reise in die nigrische Hauptstadt Niamey bestätigt. Der EU-Einsatz (European Union Military Partnership Mission, EUMPM) dient der Ausbildung der nigrischen Streitkräfte und ist auf mindestens drei Jahre angelegt. Er wird nach dem umfassenden Scheitern der europäischen Militärintervention in Mali eingeleitet und zielt vor allem auch darauf ab, im Sahel weitere Positionsverluste des Westens gegenüber Russland zu verhindern. Hintergrund ist, dass Moskau mittlerweile in zwei Staaten Afrikas militärisch fest Fuß gefasst hat (Zentralafrikanische Republik, Mali) und laut Berichten davor steht, sich auch noch in einem dritten Staat (Burkina Faso) mit Streitkräften sowie privaten Militärfirmen festzusetzen. Die westlichen Staaten machen mit aller Macht dagegen mobil. Umkämpft ist auch Algerien, das rüstungsindustriell und militärisch eng mit Moskau kooperiert. Die Vereinigten Staaten und die EU suchen die Zusammenarbeit mit allen Mitteln zu torpedieren – womöglich mit einem gewissen Erfolg.

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