Gute Jungs, böse Jungs

BERLIN/RIAD (Eigener Bericht) - Eine Schlüsselfigur aus dem Afghanistan-Krieg der 1980er Jahre hat letzte Woche in Deutschland für die Hochrüstung der Aufständischen in Syrien geworben. Man müsse den Rebellenmilizen Panzer- und Luftabwehrraketen beschaffen, fordert Prinz Turki al Faisal, ein einflussreiches Mitglied des saudischen Herrscherclans. Turki al Faisal hatte sich in den 1980er Jahren als Chef des saudischen Geheimdienstes damit befasst, die afghanischen Milizionäre mit Waffen für den Kampf gegen die Regierung auszustatten. Damals hatte er mit Usama bin Ladin kooperiert, der sich an den afghanischen Aufständen beteiligte - "ein netter Kerl", wie Turki erklärt. Der ehemalige saudische Geheimdienstchef äußert über seine Forderung zur Rebellen-Aufrüstung in Syrien, man dürfe die Waffen nicht willkürlich verteilen, sondern müsse sie, ganz wie damals in Afghanistan, streng kontrollieren. Zugriff erhalten sollten nicht die "bösen", sondern nur die "guten Jungs". Turki ist am Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz aufgetreten, auf der über weitere westliche Hilfen für die Aufständischen in Syrien debattiert wurde.

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