Kapitale Destabilisierung

BERLIN/BOLZANO/ROM (Eigener Bericht) - Zum wiederholten Mal widmen sich deutsche Geographen sogenannten Raumplanungsproblemen in Norditalien und erforschen die Sezessionskraft "ethno-linguistischer Minderheiten". Das Gebiet im Speckgürtel zwischen Mailand und der Grenze zu Österreich gehört zu den traditionellen Einflusszonen deutscher Großraumpolitik und war jahrzehntelang Ziel terroristischer Aktivitäten. Forum der wissenschaftlich verbrämten Untersuchungen ist eine Zeitschrift des "Leibniz-Instituts für Länderkunde", die aus Haushaltsmitteln des Berliner Verkehrsministeriums finanziert wird. Das in Leipzig publizierte Blatt ("Europa Regional") ist wegen seiner "Raum"-Forschungen berüchtigt. In der jüngsten Ausgabe begründen die Autoren ihre Untersuchungen über Norditalien mit den "weltweit zunehmenden ethnischen Konflikte(n), der Beeinflussung bilateraler Beziehungen durch nationale Minderheiten sowie (...) die Auswirkung von ungelösten Ethnizitätsfragen auf das politische und soziale Klima". Sogenannte Ethnizitätsfragen gehören zu den Spezialitäten der oberitalienischen Lega Nord, deren offener Rassismus die Ethnopolitik ihrer Vorwände entkleidet. Lega Nord und deutsche Ethnospezialisten ergänzen sich, aber verfolgen unterschiedliche Territorialziele. Jetzt dringt die Lega Nord in Reservate der italienischen Bankeneliten ein und wird zu einer ernsthaften Bedrohung für den italienischen Nationalstaat. Dies führt zu Umstrukturierungen bei der UniCredit, der größten italienischen Privatbank mit Ablegern in Österreich, Deutschland und Osteuropa.

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