Vergessener Whistleblower

KARLSRUHE (Eigener Bericht) - Ein für Ende dieser Woche anberaumtes antifaschistisches Symposium würdigt den Widerstand des jüdischen Atomphysikers Léon Gruenbaum gegen einen bis heute vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als "Ehrensenator" geführten NS-Täter. Der in Rede stehende ehemalige Geschäftsführer des Kernforschungszentrums Karlsruhe, Rudolf Greifeld, wurde von Gruenbaum bereits Anfang der 1970er Jahre enttarnt. Dem jüdischen Physiker gelang der Nachweis, dass Greifeld während des Zweiten Weltkriegs an antisemitischen Maßnahmen im von deutschen Truppen besetzten Paris beteiligt war. Grünbaums Recherchen führten zudem auf die Spur eines weiteren hochrangigen NS-Verbrechers: Waldemar Ernst, von 1940 bis 1942 Chef des Polizeireferats im Stab des deutschen Militärbefehlshabers in Frankreich, ordnete unter anderem die Festnahme der ersten tausend französischen Juden an - zwecks Deportation in die NS-Vernichtungslager. Insgesamt gebührt Gruenbaum das Verdienst, frühzeitig auf das Engagement zahlreicher führender Naziaktivisten in der bundesrepublikanischen Nuklearwissenschaft und -wirtschaft hingewiesen zu haben; Folgen hatte dies allerdings nicht.

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