Die militärische Lage

DAMASKUS/BERLIN (Eigener Bericht) - Angesichts der NATO-Interventionspläne gegen Syrien bekräftigt die deutsche Kanzlerin erneut ihre Forderung nach "Konsequenzen" aus dem jüngsten Giftgas-Einsatz unweit Damaskus. Nach wie vor liegen keine Beweise dafür vor, wem der Einsatz anzulasten ist; nach einem früheren Giftgas-Einsatz, den mutmaßlich Aufständische verübten, waren Forderungen des Westens nach "Konsequenzen" ausgeblieben. Pläne für "begrenzte" Militärschläge des Westens, wie sie derzeit in Aussicht gestellt werden, lagen bereits mehrere Wochen vor dem Giftgas-Einsatz vor. Ein militärnaher US-amerikanischer Think-Tank empfahl sie, als die syrische Armee deutliche Erfolge erzielte und die Aufständischen schwer bedrängte. Begrenzte Schläge könnten die syrische Luftwaffe beträchtlich schädigen und damit den Nachschub für die Armee behindern, hieß es Ende Juli beim Washingtoner Institute for the Study of War; dies gilt als Möglichkeit, den Aufständischen aus der Defensive zu verhelfen. Die Bundeswehr ist in die Kriegsplanungen einbezogen worden. Unterdessen rät ein geheimdienstnaher US-amerikanischer Think-Tank, bei der Analyse vorliegender Informationen über den Syrien-Krieg die Motive der Quellen besonders in Rechnung zu stellen: In Washington würden in diesen Tagen in großem Umfang "Fehlinformationen" und "Halbwahrheiten" lanciert - üblicher Alltag im Propagandakrieg.

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