Bevölkerungspolitik als Entwicklungshilfe

BERLIN (Eigener Bericht) - Zum "Weltbevölkerungstag" am morgigen Donnerstag bekräftigt die Bundesregierung ihr Bemühen um Eingriffe in die Familienplanung der Bevölkerung von Armutsländern. Das dortige Bevölkerungswachstum verlange "nach einer nachhaltigen Politik in diesem Bereich", erklärt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Dabei setzt es einmal mehr auf die "Förderung zivilgesellschaftlicher und privatwirtschaftlicher Aktivitäten" und kooperiert etwa mit der "Stiftung Weltbevölkerung" sowie mit großen Verhütungsmittel-Produzenten wie dem Bayer-Konzern. Bayer zieht Profit unter anderem aus dem Verkauf von speziell für Armutsregionen entwickelten Kontrazeptiva wie fünf Jahre lang wirkenden Hormon-Implantaten für Frauen, die in den wohlhabenden westlichen Staaten wegen des aufwendigen medizinischen Eingriffs gar nicht angeboten werden. Während eine Zeitlang die ökonomische Stärkung der Entwicklungsländer eine größere Rolle bei der Armutsbekämpfung spielte, greifen die reichen Staaten nun wieder vermehrt auf die Begrenzung der Zahl der Armen ("Bevölkerungskontrolle") zurück. Nur die Methoden haben sich geändert: Statt zu autoritären Zwangsmaßnahmen zu greifen, bemüht man sich heutzutage um marktkompatible individuelle Ansätze, oft angepriesen als angebliches "Frauen-Empowerment".

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