Versöhnung und Kollaboration

BERLIN/PARIS (Eigener Bericht) - Tiefgreifende Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Paris begleiten die heutigen Feierlichkeiten zum fünfzigsten Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages. Das Jubiläum wird von den Präsidenten, Regierungen und Parlamenten beider Länder mit aufwendigen Zusammenkünften in der deutschen Hauptstadt begangen. Hinter den Kulissen halten jedoch die Machtkämpfe der letzten Zeit unvermindert an: Berlin hat in der aktuellen Krise seine politischen Konzeptionen, die denjenigen Frankreichs teilweise diametral zuwiderlaufen, in der EU weitgehend durchgesetzt und profitiert nun von der Schwäche des Nachbarlandes. Aktuell toben Auseinandersetzungen zum Beispiel um die EU-Außen- und Militärpolitik, in der sich Paris der Unterordnung unter Berlin immer wieder verweigert. Tatsächlich sei die Pariser Unterordnung auf ökonomischer Ebene bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit erzwungen worden, erläutert die französische Historikerin Annie Lacroix-Riz im Gespräch mit german-foreign-policy.com. In Anknüpfung an alte Traditionen der Kollaboration, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts virulent gewesen seien und ihren Höhepunkt unter der NS-Okkupation 1940 bis 1944 erreicht hätten, habe sich Frankreich - auch unter US-amerikanischem Druck - schon sehr früh wieder mit Deutschland arrangieren müssen. Die Unterordnung sei dem Publikum als "Versöhnung" verkauft worden, sagt Lacroix-Riz; der Elysée-Vertrag habe dabei eine wichtige Rolle gespielt.

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