Kampf um die Pipelines

KIEW/MOSKAU/BERLIN (Eigener Bericht) - Vor den morgigen deutsch-russischen Regierungskonsultationen bestätigt der deutsche RWE-Konzern die baldige Aufnahme von Erdgas-Lieferungen an die Ukraine. Die Lieferungen sollen noch in diesem Monat beginnen und nächstes Jahr im großen Stil betrieben werden; Kiew will dann bis zu einem Fünftel seines Jahresverbrauchs aus der Bundesrepublik beziehen. Hintergrund ist ein erbitterter Machtkampf um die Kontrolle des ukrainischen Pipelinesystems, um die sich Moskau und Berlin gleichermaßen bemühen. Hatte die russische Seite gehofft, die Ukraine mit immensen Gaspreisen zum Einlenken zwingen zu können, so nutzt die deutsche Seite jetzt den Boom von Flüssig- und Schiefergas im Westen, um Kiew mit billigem Gas zu ködern. Zusätzlich ist im Juli ein Pilotprojekt zur Modernisierung des ukrainischen Röhrensystems auf den Weg gebracht worden, das als Einstieg in die Erneuerung des kompletten ukrainischen Pipelinenetzes durch deutsche Firmen gilt. Letztlich will Berlin auf diesem Wege die Gründung eines trilateralen Erdgaskonsortiums forcieren, das mit deutsch-europäischen, russischen und ukrainischen Teilhabern die Lieferung russischen Gases über die Ukraine in die EU organisiert. Damit wäre der deutsche Zugriff auf das Transportsystem gesichert.

ex.klusiv

Anmelden

ex.klusiv

Den Volltext zu diesem Informationsangebot finden Sie auf unseren ex.klusiv-Seiten - für unsere Förderer kostenlos.

Auf den ex.klusiv-Seiten von german-foreign-policy.com befinden sich unser Archiv und sämtliche Texte, die älter als 14 Tage sind. Das Archiv enthält rund 5.000 Artikel sowie Hintergrundberichte, Dokumente, Rezensionen und Interviews. Wir würden uns freuen, Ihnen diese Informationen zur Verfügung stellen zu können - für 7 Euro pro Monat. Das Abonnement ist jederzeit kündbar.

Möchten Sie dieses Angebot nutzen? Dann klicken Sie hier:
Persönliches Förder-Abonnement (ex.klusiv)

Umgehend teilen wir Ihnen ein persönliches Passwort mit, das Ihnen die Nutzung unserer ex.klusiven Seiten garantiert. Vergessen Sie bitte nicht, uns Ihre E-Mail-Adresse mitzuteilen.

Die Redaktion

P.S. Sollten Sie ihre Recherchen auf www.german-foreign-policy.com für eine Organisation oder eine Institution nutzen wollen, finden Sie die entsprechenden Abonnement-Angebote hier:
Förder-Abonnement Institutionen/Organisationen (ex.klusiv)