Der religiöse Faktor

BERLIN/WASHINGTON (Eigener Bericht) - Mit der Nutzung militanter Islamisten für den Krieg in Libyen greift der Westen zehn Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf alte außenpolitische Bündnisstrategien zurück. Wie aktuelle Untersuchungen belegen, kooperierten die Vereinigten Staaten wie auch die Bundesrepublik Deutschland bereits in den 1950er Jahren mit unterschiedlichen Spektren des politischen Islam, um gegnerische Staaten in Osteuropa und im Nahen Osten zu schwächen. Man müsse sämtliche verfügbaren "religiösen Ressourcen mobilisieren", um "der sowjetischen Bedrohung zu begegnen", hieß es in Dokumenten der 1950er Jahre zur Begründung. Nach ersten Anläufen, die sich auch gegen die Regierung Nasser in Ägypten richteten, kulminierte die Bündnisstrategie in den 1980er Jahren im gemeinsamen Kampf militanter Islamisten und westlicher Geheimdienste, darunter der Bundesnachrichtendienst (BND), gegen die sowjetische Armee in Afghanistan. Erst als die verbündeten Islamisten aus dem Ruder liefen und sich gegen den Westen wandten - gipfelnd in den Terroranschlägen vom 11. September -, kam es zum sogenannten Anti-Terror-Krieg. Die Entwicklung in Libyen zeigt, dass aus Sicht westlicher Regierungen in Zukunft im Kampf gegen gemeinsame Gegner wieder gemeinsame Aktivitäten mit militanten Islamisten denkbar sind. Ansätze lassen sich auch jenseits von Libyen erkennen.

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