Zwischen den großen Mächten

VILNIUS/BERLIN/MOSKAU (Eigener Bericht) - Unklare deutsch-russische Machenschaften in der Atomenergiebranche rufen Proteste in Litauen hervor. Der Energieminister in Vilnius beklagt, dass der Rückbau des stillgelegten litauischen Atomkraftwerks Ignalina trotz Milliardenzahlungen vertragswidrig nicht von der Stelle kommt. Mit den Arbeiten ist die Firma Nukem aus Deutschland betraut, die zur Zeit der Vertragsvergabe dem deutschen RWE-Konzern angehörte und vergangenes Jahr vom russischen Konzern Atomstroyexport übernommen worden ist. Die Verspätungen beim Ignalina-Rückbau sind von besonderer Bedeutung, da sie zugleich den Bau eines neuen Kraftwerks in Litauen verhindern; dies wiederum verbessert die Chancen Russlands, mit seinem in Kaliningrad neu entstehenden Atomkraftwerk "Baltic Nuclear Power Plant" Litauen und eventuell auch Polen in neue energiepolitische Abhängigkeit zu bringen. Das Kraftwerk in Kaliningrad soll Atomstrom auch in die Bundesrepublik liefern und damit die deutsch-russische Energiekooperation intensivieren. Als möglicher Partner der Bauträger in Kaliningrad ist der deutsche Siemens-Konzern im Gespräch, der erst letztes Jahr eine langfristige Zusammenarbeit mit der russischen Atomenergiebehörde Rosatom vereinbart hat. Der weitere Ausbau der europäisch-russischen Energiebeziehungen steht beim heute beginnenden EU-Russland-Gipfel auf der Tagesordnung; er kommt vor allem Berlin und Moskau zugute.

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