Erinnerungskultur

BERLIN/OŚWIĘCIM/NÜRNBERG (Eigener Bericht) - Am Ort der Berliner Massendeportationen mit der "Deutschen Reichsbahn" hat der israelische Staatspräsident Peres der Opfer gedacht und einen Kranz niedergelegt. Die Zeremonie, bei der Peres von dem deutschen Bundespräsidenten begleitet wurde, leitete diverse Staatsakte zur fünfundsechzigsten Wiederkehr der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ein. Nach Auschwitz und in die anderen Lager ließen "Deutsche Reichsbahn" und "Reichsverkehrsministerium" über drei Millionen Menschen deportieren. Zeitgleich mit den zeremoniellen Ehrungen der "Reichsbahn"-Opfer hat ein mehrmonatiges "Bahnjubiläum" der "Reichsbahn"-Erben begonnen ("Bahnjahr 2010"). Zum Auftakt des "bunten Veranstaltungsreigen(s)" fand am vergangenen Wochenende eine "Große Prunksitzung" im Nürnberger Maritim-Hotel statt. Dabei "verwandelte sich die Bühne in einen Bahnsteig". In Fürth lud der dortige Geschichtsverein zu einer unterhaltsamen "Krimilesung" ein ("Fürth feiert 175 Jahre deutsche Eisenbahn"). Die "Deutsche Bahn AG" beteiligt sich mit einer "Leistungsschau des Eisenbahnbaus" am Jubiläumsjahr und präsentiert die hakenkreuzgeschmückte "Reichsbahn"-Lok E 19 12 - ein "Glanzlicht der Eisenbahngeschichte", heißt es am Auschwitz-Gedenktag auf der Website des Unternehmens. Diese innerdeutsche Leugnung der Verbrechenszusammenhänge und die außenpolitische Ehrung der Verbrechensopfer erfolgen parallel. Die Gleichzeitigkeit kann erklären, warum das deutsche Potenzial nationalistischer Rassisten ständig zunimmt, aber weltweit als unbedeutend gilt.

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