Umgehende Fürsorge

BERLIN (Eigener Bericht) - Die Bundesrepublik Deutschland schuldet den "Reichsbahn"-Deportierten mindestens 440 Millionen Euro. Dies geht aus einem Gutachten hervor, das an diesem Wochenende in Berlin veröffentlicht wird. Herausgeber ist der zivilgesellschaftliche Verein "Zug der Erinnerung", der sich seit mehreren Jahren der "Reichsbahn"-Opfer annimmt. Nach unvollständigen Erhebungen wurden mehr als vier Millionen Menschen auf dem Schienenweg in die NS-Lager verschleppt. Unter ihnen befanden sich etwa eine Million Kinder und Jugendliche. Deportationsopfer aus Deutschland, sofern sie Juden waren, mussten ihren Weg in den Tod selbst bezahlen. Pro Person und Kilometer berechnete die "Deutsche Reichsbahn" 2 Pfennige (heute etwa 12 Cent). Für einen Massentransport von Berlin nach Auschwitz nahm das Unternehmen in heutiger Währung rund 60.000 Euro ein. Wie das Gutachten feststellt, wurden diese Gelder den Überlebenden sowie den Angehörigen der Toten nie erstattet. Zahlreiche Opfer leiden an den psychischen Spätfolgen des Deportationsgeschehens oder sind auf soziale Hilfe angewiesen, insbesondere in Polen. Schuldner sind die juristischen Erben der "Reichsbahn", die durch den Bundesverkehrsminister und den Bundesfinanzminister vertreten werden. Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome appelliert das Gutachten an die deutschen Behörden und die Unternehmen der deutschen Eisenbahnindustrie, "ihrer Verantwortung gerecht zu werden."

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