Am Abgrund

BERLIN/MOSKAU/WASHINGTON (Eigener Bericht) - Die deutsche Kanzlerin kündigt eine Neuausrichtung der Beziehungen zwischen der EU und Russland an. Es sei "nicht akzeptabel", dass Moskau die Sezession der georgischen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien anerkenne, erklärt Angela Merkel; gleichlautend äußert sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Damit rückt das westliche Bündnis näher zusammen und nimmt im Kaukasuskonflikt eine einheitlichere Frontstellung ein. Berlin hatte in den letzten Wochen nach Kräften versucht, die Eskalation zu vermeiden, um aus einer Äquidistanz zwischen Moskau und Washington maximalen Vorteil zu ziehen. Dieser Versuch droht nun zusammenzubrechen, da die russische Antwort im Kaukasus strategische Absichten des Westens gefährdet. Sie zielen auf eine fortschreitende militärische Einkreisung des Gegners, dessen wirtschaftliche Potenz jedoch nicht erdrosselt werden soll. Insbesondere russische Rohstofflieferungen und Aufträge für die Maschinenindustrie sowie das High-Tech-Gewerbe werden in der Bundesrepublik benötigt. In diesem Segment beklagen einflussreiche Teile der deutschen Wirtschaft die zunehmende Konfrontation. Ihr boomendes Russlandgeschäft steht jetzt ebenso in Frage wie die ehrgeizigen deutsch-russischen Energieprojekte. Das drohende Aus der Berliner Schaukelpolitik, die militärisch im Westen und ökonomisch stark ostwärts ausgerichtet ist, lässt die deutsche Stellung bei sich zuspitzenden NATO-Konfrontationen mit dem Rest der Welt deutlich erkennen.

ex.klusiv

Anmelden

ex.klusiv

Den Volltext zu diesem Informationsangebot finden Sie auf unseren ex.klusiv-Seiten - für unsere Förderer kostenlos.

Auf den ex.klusiv-Seiten von german-foreign-policy.com befinden sich unser Archiv und sämtliche Texte, die älter als 14 Tage sind. Das Archiv enthält rund 5.000 Artikel sowie Hintergrundberichte, Dokumente, Rezensionen und Interviews. Wir würden uns freuen, Ihnen diese Informationen zur Verfügung stellen zu können - für 7 Euro pro Monat. Das Abonnement ist jederzeit kündbar.

Möchten Sie dieses Angebot nutzen? Dann klicken Sie hier:
Persönliches Förder-Abonnement (ex.klusiv)

Umgehend teilen wir Ihnen ein persönliches Passwort mit, das Ihnen die Nutzung unserer ex.klusiven Seiten garantiert. Vergessen Sie bitte nicht, uns Ihre E-Mail-Adresse mitzuteilen.

Die Redaktion

P.S. Sollten Sie ihre Recherchen auf www.german-foreign-policy.com für eine Organisation oder eine Institution nutzen wollen, finden Sie die entsprechenden Abonnement-Angebote hier:
Förder-Abonnement Institutionen/Organisationen (ex.klusiv)