Der Nutzen der Bomben

KRAGUJEVAC/WOLFSBURG (Eigener Bericht) - Neun Jahre nach der Zerstörung der serbischen Automobilfabrik Zastava durch NATO-Bomben will die Volkswagen AG das in den Ruin getriebene Werk übernehmen. Zastava, einst ein Vorzeigebetrieb der jugoslawischen Industrie, beschäftigte bis zum NATO-Bombardement im Jahr 1999 rund ein Fünftel der Einwohner von Kragujevac, einer südserbischen 200.000-Personen-Stadt. Jetzt werden die Zastava-Reste privatisiert, können zu Billigpreisen von einem westlichen Konzern übernommen und für dessen Expansion genutzt werden. VW hat besonderes Interesse, weil Serbien enge Beziehungen zu Russland unterhält und einen günstigen Zugang zum russischen Markt bietet. Mehrere Autofirmen, darunter auch die chinesische FAW und der indische Hersteller Tata, bieten mit. Um eventuelle Proteste gegen die Privatisierung zu verhindern, intervenierte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung in Kragujevac. In der Stadt hatten Wehrmachteinheiten im Zweiten Weltkrieg ihr schlimmstes Massaker im besetzten Jugoslawien verübt: Mehr als 2.300 Menschen waren zusammengetrieben und ermordet worden, darunter 300 Kinder.

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