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BERLIN/OSLO/STUTTGART (Eigener Bericht) - Rücktrittsforderungen an den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, verschärfen den Streit um eine angemessene Würdigung deutscher Funktionseliten im besetzten Europa. Anlass ist eine Trauerrede Oettingers vom vergangenen Mittwoch, in der er seinen Amtsvorgänger, einen früheren NS-Marinerichter, vom Vorwurf krimineller Täterschaft freisprach. Der fragliche NS-Jurist, Hans Filbinger, hatte im besetzten Norwegen an zahlreichen Todesurteilen mitgewirkt und in drakonischen Plädoyers für "Zucht und Ordnung" unter den Okkupationstruppen gesorgt. Zu seinen Opfern gehört ein fahnenflüchtiger deutscher Matrose, dessen Exekution Filbinger als Leitender Offizier befehligte. An dem eskalierenden Streit, in dem es nur scheinbar um eine historische Spezialdebatte geht, beteiligen sich die Spitzen sämtlicher Parlamentsparteien sowie die deutsche Bundeskanzlerin. Frau Merkel vermisst eine ausgewogene Darstellung der angeblichen Lebensleistung Filbingers, die auch negative Seiten umfasse. "Im Zweiten Weltkrieg wurden 24.559 deutsche Soldaten von der eigenen Justiz zum Tode verurteilt", sagt der Londoner Anwalt Heinrich Senfft im Gespräch mit german-foreign-policy.com. "Diese jungen Hingerichteten und all die Millionen an der Front oder anderswo Umgekommenen hatten keine Gelegenheit, eine Lebensleistung zu vollbringen."

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