Noch nie so günstig wie jetzt
HARARE/BERLIN (Eigener Bericht) - Anlässlich neuer Umsturzdrohungen in Zimbabwe erhöht die deutsche EU-Ratspräsidentschaft den Druck auf die Regierung von Staatschef Robert Mugabe. Mugabe solle direkte Gespräche mit der von Berlin unterstützten Opposition aufnehmen, verlangt die Bundesregierung. Die an Zimbabwe angrenzenden Länder müssten "endlich klare Worte finden" und gegen Mugabe einschreiten, fordert die deutsche Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Hintergrund der seit Jahren andauernden westlichen Kampagne gegen den zimbabwischen Staatspräsidenten ist eine radikale Landreform, in deren Rahmen weiße Großgrundbesitzer, Nachkommen der alten Kolonialeliten, enteignet wurden. Berlin fürchtet, Mugabes Landreformkonzept könne von anderen Staaten des südlichen Afrika nachgeahmt werden, darunter Namibia; dort sind die Erben deutscher Kolonialisten betroffen. Wegen des internationalen Drucks kommt es in der Partei des Staatspräsidenten zu deutlichen Verwerfungen. "Die Gelegenheit, ihn loszuwerden", schreibt die deutsche Presse, "war jedenfalls noch nie so günstig wie jetzt."
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