Menschenopfer unverzichtbar

KABUL/BERLIN/GÜTERSLOH (Eigener Bericht) - Ungeachtet der für heute angekündigten Ermordung deutscher Geiseln will die Bundesregierung "Härte" zeigen. Es sei "das richtige Signal", die von den Entführern erhobene Forderung nach Abzug der deutschen Afghanistan-Truppen negativ zu bescheiden, erklärte die deutsche Kanzlerin am gestrigen Montag. Etwaige Konsequenzen für das Leben der Geiseln nannte Frau Merkel "bitter", aber unvermeidbar, da sich Berlin "nicht erpressen lassen" werde. Auch der Präsident der afghanischen Zwangsverwaltung, Karzai, riet in Berlin zu einem unnachgiebigen Besatzungskurs, der durch zusätzliche ausländische Militärhilfe effizienter gemacht werden müsse. Deutschland soll sein "Engagement" fortsetzen, auch wenn dies "nicht billig" komme, ergänzte der Außenminister des Kabuler Regimes. Zum deutschen Engagement in Afghanistan gehört ein Verbindungsbüro der Heinrich-Böll-Stiftung. Dessen Leiter ist Teil eines Netzwerks, das "Transformation Thinkers" fördert und von der bundeseigenen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) sowie vom Medienkonzern Bertelsmann betrieben wird. Auch im Irak verfügt das Netz über entsprechende Verbindungen. Die "Transformation Thinkers" sind Angehörige der Eliten aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Sie sollen in ihren Heimatstaaten für weltmarktkonforme Nationalökonomien mit enger Anbindung an die westlichen Metropolen sorgen. Orientierungsmaßstab ist ein von Bertelsmann entwickelter "Transformation Index", der die Welt in "Reformstaaten" und sogenannte "Modernisierungsverweigerer" teilt.

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