Nicht verstrickt

HAMBURG/LODZ (Eigener Bericht) - Die heute beginnenden Feiern zum 75-jährigen Bestehen der Alfred Toepfer Stiftung werden von massiven Protesten begleitet. Toepfer war Inhaber eines Hamburger Handelshauses und investierte Teile seines Vermögens in die Förderung nationalistischer und antisemitischer Aktivitäten, die während des Zweiten Weltkriegs kulminierten. Nach 1945 umgab sich Toepfer mit Aktivisten der NS-Massenverbrechen und finanzierte den Autor eines Buches über die "Auschwitz-Lüge". Gegen die europaweiten Umtriebe des Stiftungsunternehmens protestierten mehrfach ausländische Historiker und Künstler. Die französische Theaterregisseurin Ariane Mnouchkine lehnte 2005 die Annahme eines Toepfer-Preises ab. Der "braunen Vergangenheit" wolle die Stiftung an diesem Wochenende durch Verleihung eines "Europäischen Kulturpreises" begegnen, urteilt der Basler Historiker Michael Fahlbusch. Der Preis ist mit 75.000 Euro dotiert und wird an den Berliner Musikwissenschaftler Albrecht Dümling vergeben. Dümling lasse sich "instrumentalisieren", urteilen französische Kritiker unter Hinweis auf zahlreiche "Blut und Boden"-Preisträger aus der NS-Stiftungszeit. Die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Stiftungsbestehen werden ausgerechnet am Auschwitz-Gedenktag fortgesetzt und ehren den zweifelhaften Gründer unter anderem im Hamburger Schauspielhaus. Die Hamburger St. Johanniskirche stellt sich für religiöse Weihen zur Verfügung. Toepfer sei ein notorischer "Kriegstreiber" gewesen, heißt es in einer Fallstudie des Toepfer-Analysten Dr. Karl-Heinz Roth.

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