Deutsches Imperium Europa

BERLIN (Eigener Bericht) - Am Vorabend der neuen EU-Ratspräsidentschaft werden deutsche Kartenwerke für eine "Großgliederung Europas" bekannt. Die Kartierungen sind aufgrund einer Anforderung des Auswärtigen Amtes entstanden und für politische und admistrative Zwecke deutscher Behörden gedacht. In den Darstellungen beherrscht Deutschland als bevölkerungsreichster Staat das kontinentale Zentrum, das "Mitteleuropa" genannt wird. Davon ausgegrenzt sind Großbritannien, Frankreich, Belgien und die Niederlande. Auch Dänemark, Spanien, Italien und Portugal gehören nicht zu "Mitteleuropa", wohl aber das ehemalige Jugoslawien bis zur albanischen Grenze und mindestens 13 weitere Staaten im Osten des Kontinents. "Bestimmend" für den "Kulturraum Mitteleuropa" seien "historische Herrschaftsbereiche dominant deutschsprachiger Staaten", heißt es in den Ausarbeitungen über "Mitteleuropa". Die begleitenden Karten ordnen Teile Frankreichs, Dänemarks, das gesamte Luxemburg, die Schweiz sowie Oberitalien der politischen Fiktion eines deutsch definierten Zentrums zu. Wie selbstverständlich werden auch Polen, die Tschechische Republik und Ungarn vereinnahmt. Über mehrere Gebiete wird behauptet, sie gehörten zu "Mitteleuropa", da sie ursprünglich im Besitz des Deutschen Reiches waren, "ganz abgesehen" von ihrer späteren Unterwerfung durch NS-Truppen. german-foreign-policy.com veröffentlicht Kartenausrisse, die eine beängstigende Ähnlichkeit mit Projektionen staatlicher Vorläufer der Bundesrepublik Deutschland aufweisen.

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