Von hinten erschossen

LONDON/PARIS/BERLIN (Eigener Bericht) - Unter dem steigenden Druck der internationalen Öffentlichkeit sucht die deutsche Regierung nach einer Lösung des Konflikts zwischen der Deutschen Bahn AG und dem Berliner Verkehrsministerium. Der Streit um die NS-Deportationen auf dem deutschen Schienennetz und ein angemessenes Gedenken an die etwa drei Millionen Opfer, darunter mehrere Tausend Kinder, müsse "vom Tisch", heißt es im Bundeskanzleramt. Auch das Auswärtige Amt dringt auf eine schnelle Klärung, da die Medien den Skandal weltweit zur Kenntnis nehmen und in Zusammenhang mit rechtsradikalen Entwicklungen in Deutschland bringen. "Frau Merkels Regierung hat es mit einem zwanzigprozentigen Anstieg stark rechtslastiger Gewaltereignisse zu tun", schreibt der Londoner "Independent" und titelt in seinem Korrespondentenbericht aus Berlin: "Der deutsche Bahnchef verhindert eine Ausstellung über die Holocaust-Transporte". Ausführliche Meldungen erscheinen nicht nur in der europäischen Presse, sondern werden auch in den USA sowie in asiatischen Medien verbreitet. Der im Bundeskanzleramt geforderte Kompromiss sieht vor, die Initiatoren der Ausstellung weitgehend zu neutralisieren und das politisch sensible Thema unter die Aufsicht zuverlässiger Instanzen zu bringen. Dem Bahnchef sei die Zusammenarbeit mit der französischen Organisation von Beate Klarsfeld und ihren seit zwei Jahren demonstrierenden deutschen Unterstützern nicht zuzumuten. In einer ersten Konsequenz hat das Verkehrsministerium jegliche Kontakte zu den Bürgerinitiativen in über zehn deutschen Städten abgebrochen, erfährt german-foreign-policy.com aus Berlin.

ex.klusiv

Anmelden

ex.klusiv

Den Volltext zu diesem Informationsangebot finden Sie auf unseren ex.klusiv-Seiten - für unsere Förderer kostenlos.

Auf den ex.klusiv-Seiten von german-foreign-policy.com befinden sich unser Archiv und sämtliche Texte, die älter als 14 Tage sind. Das Archiv enthält rund 5.000 Artikel sowie Hintergrundberichte, Dokumente, Rezensionen und Interviews. Wir würden uns freuen, Ihnen diese Informationen zur Verfügung stellen zu können - für 7 Euro pro Monat. Das Abonnement ist jederzeit kündbar.

Möchten Sie dieses Angebot nutzen? Dann klicken Sie hier:
Persönliches Förder-Abonnement (ex.klusiv)

Umgehend teilen wir Ihnen ein persönliches Passwort mit, das Ihnen die Nutzung unserer ex.klusiven Seiten garantiert. Vergessen Sie bitte nicht, uns Ihre E-Mail-Adresse mitzuteilen.

Die Redaktion

P.S. Sollten Sie ihre Recherchen auf www.german-foreign-policy.com für eine Organisation oder eine Institution nutzen wollen, finden Sie die entsprechenden Abonnement-Angebote hier:
Förder-Abonnement Institutionen/Organisationen (ex.klusiv)