Pulverfass

HAMBURG/KABUL (Eigener Bericht) - Am heutigen Mittwoch beginnen deutsche Behörden mit der zwangsweisen Überstellung mehrerer Tausend Kriegsflüchtlinge nach Kabul. Während Hilfsorganisationen von "katastrophalen Verhältnissen" in der afghanischen Hauptstadt sprechen und davor warnen, Menschen "in ein Pulverfass abzuschieben", verstärkt die Bundesregierung ihre militärischen Einheiten in Afghanistan. Dabei kommt das berüchtigte Sonderkommando KSK zum Einsatz, um gegen Rebellen und Provinzclans vorzugehen. Die militärische Aufstandsbekämpfung ist auch wegen deutscher Geschäftsinteressen geboten. Berlin hat in dem zentralasiatischen Land Investitionsprivilegien für deutsche Unternehmen durchgesetzt. Die internationalen "Hilfsgelder", die bislang in hohem Maße ins Ausland abflossen, könnten jetzt für den Aufbau von Produktionskapazitäten vor Ort genutzt werden, heißt es in Wirtschaftskreisen. Die deutsche Afghanistan-Präsenz erinnert an Berliner Kolonial-Projekte der 1920er Jahre, an denen damals wie heute die Firma Siemens verdient. Humanitäre Maßnahmen und militärische Repression seien im Rahmen der "zivil-militärischen Zusammenarbeit" immer schwerer zu unterscheiden, kritisiert ein Afghanistan-Experte der kirchlichen Organisation Caritas im Gespräch mit german-foreign-policy.com.

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