Alarmzeichen
BERLIN Die jüngst bekannt gewordenen systematischen Misshandlungen in der Bundeswehr stehen in Zusammenhang mit den zunehmenden Auslandseinsätzen der deutschen Armee. Dies bestätigen Militärexperten im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Misshandlungen, die teilweise den Foltermethoden in Abu Ghraib ähneln, sind demnach das Ergebnis einer Neuorientierung in der Bundeswehr-Ausbildung, die seit 1990 von maßgeblichen Kräften in der Generalität zur Vorbereitung der Soldaten auf die zunehmende Kriegstätigkeit vorgenommen wurde. Dabei sei eine ,,rechtslastige Motivationsstruktur"gezielt gefördert worden, ,,angesichts der deutschen Geschichte ein Alarmzeichen". Während die Ausmaße der Misshandlungsfälle noch nicht abgeschätzt werden können, plädiert der deutsche Verteidigungsminister dafür, auch die Auslandseinsätze des Bundesgrenzschutzes (BGS) auszuweiten. Erst kürzlich hatte ein deutsches Gericht festgestellt, beim BGS seien ,,jahrelang Asylbewerber menschenunwürdig gequält und wie wildes Tier gefesselt"worden.
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