Hegemonialkonkurrenten

KHARTUM/NDJAMENA/PARIS/BERLIN (Eigener Bericht) - Nach dem UN-Beschluss über die Entsendung von Truppen in den Sudan fordern Berliner Bellizisten eine Beteiligung der Bundesrepublik. Man müsse wenigstens mit Militärbeobachtern oder mit hochrangigen Offizieren im westsudanesischen Darfur Präsenz zeigen, verlangen Außenpolitiker der Opposition sowie CDU-nahe Kreise. Die Bundesregierung lehnt einen neuen Bundeswehreinsatz derzeit ab. Grund ist eine französische Darfur-Offensive, die die Pariser Position in Ostafrika stärken soll und deutschen Plänen nicht entspricht. Berlin sucht seinen eigenen Einfluss stattdessen über afrikanische Verbündete zu sichern. Außenminister Steinmeier hat in der vergangenen Woche Ghana und Nigeria besucht, zwei Staaten, die in den deutschen Plänen zur militärischen Kontrolle Afrikas eine hervorgehobene Rolle spielen. Ghana und Nigeria sind an der Sudan-Intervention maßgeblich beteiligt. Der Unterhalt ihrer Truppen wird von der Bundesrepublik mit hohen Millionenbeträgen finanziert. Unmittelbare Folge ist eine weitere Militarisierung des afrikanischen Kontinents.

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