Maschinenkriege

BERLIN (Eigener Bericht) - Berliner Regierungsberater dringen auf deutliche Zurückhaltung bei der Aufrüstung der Bundeswehr mit Drohnen und plädieren für die Ächtung autonom operierender Waffenträger. Bereits jetzt sei der Einsatz sogenannter Kampfdrohnen in der Aufstandsbekämpfung mit gravierenden Folgen behaftet, heißt es in einem aktuellen Papier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Schranken des Kriegsrechts würden niedergerissen; außerdem drohe, da Kriege mit Drohnen ohne eigene Opfer geführt werden könnten, eine Zunahme von Militäreinsätzen weltweit. Ganz besonders aber müsse man die technologische Weiterentwicklung der Drohnen in Rechnung stellen. Bei steigender Komplexität ihrer Aktivitäten könne der Mensch perspektivisch nicht mehr wirklich steuernd eingreifen, sondern allenfalls noch Vorschläge der Maschine bestätigen oder aber zurückweisen. Eine "wirkliche Entscheidungsautonomie des Menschen" im Krieg werde es unter derartigen Bedingungen nicht mehr geben, warnt die SWP. Angesichts der weiteren Barbarisierung militärischer Gewalt spricht sich der Think-Tank für eine neuartige Rüstungskontrolle bei Drohnen aus - während die Bundesregierung den entgegengesetzten Weg geht und die künftige Beschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr in Aussicht stellt.

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