Rohstoffkonkurrenz in Afrika

ABUJA/BERLIN (Eigener Bericht) - Am morgigen Donnerstag wird sich die deutsche Kanzlerin in Nigeria um einen verbesserten Zugriff deutscher Konzerne auf die riesigen Energievorräte in dem westafrikanischen Land bemühen. Nigeria verfügt über die achtgrößten Erdöl- und die siebtgrößten Erdgasvorkommen weltweit und ist nach Südafrika die stärkste Wirtschaftsmacht auf dem Kontinent südlich der Sahara. Das große Interesse an den Energierohstoffen forciert seit Jahren die Konkurrenz unter den internationalen Konzernen um die Ausweitung ihres Einflusses in Nigeria. Auch Deutschland bemüht sich seit geraumer Zeit, seine wirtschaftliche Stellung in dem Land erheblich auszubauen, kommt allerdings nur langsam voran. Bereits 2008 wurde eine Deutsch-Nigerianische Energiepartnerschaft installiert, die vor allem dazu dienen soll, deutschen Konzernen zu lukrativen Geschäften im Bereich der Flüssiggas-Exploration, aber auch beim Aufbau der Energie-Infrastruktur zu verhelfen. Unter anderem die Siemens AG kam hierdurch zu millionenschweren Aufträgen. Zuvor war das Unternehmen von der nigerianischen Regierung wegen Schmiergeldzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe mit Sanktionen belegt worden. Mit ihrem morgigen Besuch versucht die deutsche Regierungschefin, den stockenden deutschen Expansionsbestrebungen in Nigeria einen weiteren Schub zu verleihen.

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