"Nicht den USA überlassen"

PJÖNGJANG/BEIJING/BERLIN (Eigener Bericht) - Angesichts der Konflikteskalation an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea debattieren Berliner Außenpolitiker über deutsche Handlungsoptionen in Ostasien. Es sei nicht länger sicher, dass die USA weltweite Vormacht blieben, heißt es bei der Stiftung Wissenschaft und Politik; insbesondere die Volksrepublik China fordere die Vereinigten Staaten heraus. Für die europäischen Mächte bedeute dies eine stärkere Notwendigkeit, Interventionen auch in Ostasien in Betracht zu ziehen - militärisches Eingreifen inklusive, folgerte schon vor mehreren Jahren der Autor einer Studie zur deutsch-europäischen "Fernostpolitik". Derartige Überlegungen drängen sich angesichts der jüngsten Zuspitzung zwischen der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik (KVDR, Nordkorea) und der Republik Korea (Südkorea) in Berlin erneut auf. Hintergrund ist die Mutmaßung, im Konflikt zwischen Nord- und Südkorea trete ein neuer Stellvertreterkonflikt zwischen den beiden Hauptmächten des frühen 21. Jahrhunderts zutage: zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China. Deutschland dürfe da nicht abseits stehen, hieß es schon vor Jahren in Berlin.

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