Rosstäuscherei

BERLIN (Eigener Bericht) - Gebühren für das Gedenken an die Opfer der "Deutschen Reichsbahn" in Höhe von 175 Tausend Euro hat die Deutsche Bahn (DB AG) in Form einer "Spende" an die Berliner Staatsstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) weitergereicht. Die Zahlung stammt aus den Zuwendungen zehntausender Bundesbürger, die damit die Spurensuche nach deportierten Kindern und Jugendlichen im "Zug der Erinnerung" unterstützen wollten. Stattdessen zog die DB AG die Gelder ein und ließ sich für die deutschlandweite Reise des Zuges, der in einer mobilen Ausstellung über NS-Opfer und Täter informiert, "Trassen- und Stationsgebühren" überweisen. Die jetzt als "Spende" deklarierte Summe entspricht díesen Gebühren. Die Bepreisung des Gedenkens an die NS-Opfer hatte zu Protesten auch im Ausland geführt und das Auswärtige Amt (AA) auf den Plan gerufen. Mit der jetzt erfolgten Rückzahlung soll die Kontroverse ein Ende finden, aber wird von dem staatseigenen DB-Unternehmen nur an die Staatsstiftung EVZ verschoben. Die EVZ, deren Entstehung ebenfalls internationalem Druck gehorchte, will über die Verwendung der Rückzahlung ausschließlich in eigener Verantwortung entscheiden. Die Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung" verlangt, dass das Geld als Grundstock eines Hilfsfonds für überlebende "Reichsbahn"-Opfer verwendet werden müsse.

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