Kalter Krieg am Nordpol

BERLIN (Eigener Bericht) - Mit einer internationalen Konferenz zur Zukunft des nördlichen Polargebiets untermauert die Bundesregierung ihren Anspruch auf die Rohstoffvorkommen der Arktis. Da die Polarkappen wegen des Klimawandels schmelzen, können in den kommenden Jahrzehnten umfangreiche Ressourcen, die jetzt noch vom arktischen Eis verschlossen sind, abgebaut werden. "Die Arktis mit ihren gewaltigen Erdöl- und Erdgasvorkommen sowie Bodenschätzen", heißt es im Bundeswirtschaftsministerium, "kann einen zentralen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit für Europa liefern." Der Wettlauf um Besitztitel im Polarmeer hat begonnen, jüngst hat sich die NATO in die Debatte eingeschaltet. Weil Deutschland kein Anrainer ist, sucht die Bundesregierung die Ressourcen zum internationalen Gut zu erklären. Man müsse sie "globalisieren", behaupten Berliner Regierungsberater und empfehlen, für Deutschland günstige Kriterien bei der Entscheidung über die Zugriffsrechte anzuwenden: "Die Arktis sollte offen gehalten werden für die Beteiligung von Staaten, die erkennbar klimafreundliche Politiken zum Nutzen Aller verfolgen".

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