Mafiotische Züge

WIEN/KÖLN (Eigener Bericht) - Neue Vorwürfe begleiten die Bemühungen der Deutschen Lufthansa um eine Übernahme der Austrian Airlines (AUA). Berichten aus Wien zufolge hat die Lufthansa der österreichischen Fluggesellschaft durch Vertragsbrüche empfindlichen Schaden zugefügt; jetzt will sie das Unternehmen für einen als "symbolisch" bezeichneten Preis - genannt wird ein Euro - kaufen. Konkurrierende Interessenten beschweren sich über massive Benachteiligung im Bieterverfahren. Gutachter kommen zu dem Schluss, es sei tatsächlich zu "groben Verfahrensmängeln" gekommen. Kritiker erklären, der geplante AUA-Verkauf sei ohne Not in die Wege geleitet worden; der gesamte Vorgang trage "offen mafiotische Züge". Die Übernahme durch die Lufthansa wird in Österreich unter starker Mitwirkung von Managern vorbereitet, die enge Kontakte zu deutschen Konzernen haben, darunter ein ehemaliges Lufthansa-Vorstandsmitglied. Die Lufthansa will neben AUA auch Alitalia übernehmen und hat dabei gute Chancen. Erhält sie in beiden Fällen den Zuschlag, dann zieht sie an ihrer Rivalin Air France-KLM vorbei, die ebenfalls an AUA und Alitalia interessiert ist, und übernimmt die Führungsposition unter den Airlines in Europa.

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