Notfalls erzwingen

BERLIN/LEIPZIG/PARIS/OSWIECIM (Eigener Bericht) - Initiativgruppen aus mehr als zehn deutschen Städten kündigen der Berliner Bahn AG die kompromisslose Durchsetzung des Gedenkens an elftausend deportierte Kinder an. "Der Bahnvorstand ist zu einem verabredeten Treffen im Verkehrsministerium erneut nicht erschienen - zum zweiten Mal. Den fortgesetzten Boykott einer öffentlichen Ausstellung über die jüdischen Deportierten wird Herr Dr. Mehdorn nicht lange aufrecht erhalten können", heißt es auf Anfrage dieser Redaktion bei der bundesweiten Initiative "Elftausend Kinder". "Dafür werden wir mit unseren Aktivitäten auf den deutschen Bahnhöfen sorgen". Vertreter der Initiative und der Pariser Organisation "Fils et Filles des Déportés Juifs de France" (FFDJF) waren am Dienstag dieser Woche nach Berlin gereist, um im Verkehrsministerium Gespräche über die Präsentation von Bildern der Deportierten auf mehreren deutschen Bahnhöfen zu führen - vergeblich. Die Bahn AG blieb dem Treffen fern. Noch vor Bekanntwerden des erneuten Boykotts forderten sämtliche Fraktionen des Leipziger Stadtrats die Öffnung des dortigen Hauptbahnhofs für das Gedenken an die deportierten Kinder. Unter ihnen befanden sich mehrere hundert Kinder deutscher und österreichischer Emigranten. Aktionsgruppen an der früheren Deportationsstrecke in Sachsen-Anhalt und Sachsen teilen mit, dass sie das öffentliche Gedenken auf den Bahnhöfen notfalls erzwingen werden. german-foreign-policy.com veröffentlicht den Wortlaut der Leipziger Abstimmungsinitiative und ein Interview mit Dr. Georg Girardet, Leipziger Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur.

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