Präzedenzfall Kroatien

ZAGREB/WIEN/BERLIN (Eigener Bericht) - Kroatien wird umgesiedelten "Volksdeutschen" ab dem kommenden Jahr Entschädigungen für wegen NS-Kollaboration entzogenes Eigentum gewähren. Dies ist der Inhalt eines jetzt bekannt gewordenen Abkommens zwischen Wien und Zagreb, das die Parlamente beider Länder in Kürze unterzeichnen werden. Es kommt denjenigen Umgesiedelten zugute, die auf heute kroatischem Territorium enteignet wurden und sich in Österreich niedergelassen haben. Ein gleichgerichtetes Entschädigungsgesetz, das derzeit in Belgrad zur Begutachtung vorliegt, soll österreichischen Umgesiedelten auch den Zugriff auf serbisches Territorium eröffnen. Von den Verhandlungserfolgen Wiens profitiert Berlin. Bereits im Juni des vergangenen Jahres hat die Bundesregierung angesichts der Verhandlungen zwischen Wien und Zagreb "gegenüber der kroatischen Regierung ihr Interesse an der Entschädigung deutscher Vertriebener anhängig gemacht".

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